Freitag, 25. Mai 2012

Unser vierter Hund - Laika



Laika (*09.2008)
Sie bringt mir mehr Gelassenheit und Ruhe bei. Man kann auch langsam und entspannt an sein Ziel kommen.

Im Tierheim ist sie meinem Mann sofort ins Auge gefallen und hatte innerhalb von Sekunden sein Herz erobert. Wir brauchten lange um die Tierheimmitarbeiter davon zu überzeugen, dass wir die richtigen Menschen für Laika sind. Nach über einer Stunde konnten wir dann mit Ihr und Damon heimfahren.

Laika war als Welpe ganz anders als unsere anderen Hunde. Sie war schon als Welpe sehr selbstständig auf der einen Seite aber auch sehr vorsichtig bei Neuen Dingen. Sie war scheu und zutraulich. Laika suchte sich sehr die Leute aus mit denen sie Kontakt wollte. Manchmal brauchte sie Tage um sich an neue Dinge zu gewöhnen.

Dazu kamen Ihre gesundheitlichen Probleme:
Wir hatten die verschiedensten Diagnosen von Leishmaniose bis Milben, Laika hatte nur Durchfall, sie nahm sehr schlecht zu und wir machten uns große Sorgen um sie. In den ersten 18 Monaten ihres Lebens war Laika öfter bei Tierärzten als alles unsere anderen Hunde vorher zusammengenommen. Ihre größten Probleme  waren die Demodikose und der lang anhaltende Durchfall. Erst durch den Kontakt zu einem neuen Tierarzt in Büdingen bekamen wir diese Probleme in den Griff.

Laika genießt ihr Leben – gemütlich und gesund.

Unser dritter Hund - Damon



Damon (*02.2006)
Er lehrt mich in der Gegenwart zu leben und zu lachen. Man muss sich bewusst sein, dass der richtige Moment um zu leben immer jetzt ist.

Damon zog sehr kurzfristig bei uns ein. Wir mussten Dingo früher gehen lassen als wir erwartet hatten und Lady kam als Einzelhund überhaupt nicht zurecht. Also gingen wir auf die Suche nach einem Partner für Lady. Wir dachten an einen älteren Hund aus dem Tierschutz – aber Lady zeigte uns bei den ersten Versuchen sehr deutlich, wie wenig Sie davon hielt. Also versuchten wir es mit Welpen aus dem Tierschutz. Keiner schien Lady zu gefallen. Dann sahen wir diesen süßen – aber sehr kleinen – Welpen und Lady fand ihn toll. Einmal abgeleckt gehörte er schon zur Familie. Dass wir uns Bedenkzeit ausbaten war eigentlich nur Formsache. So kam Damon in die Familie.

Er war ein süßer Welpe. Sehr agil, sehr neugierig, sehr lernbegierig und sehr klein. Besonders die nicht vorhandene Größe machte uns Probleme. Ich habe noch nie so oft einen Welpen gesucht wie Damon: er war in verschiedenen Schränken, Handtaschen, Tüten, Taschen und sogar in der Waschmaschine. Damon konnte am Anfang nicht auf die Couch – aber er passte perfekt unter die Couch ... und unter das Bett und unter einige Schränke.

Mein schlimmstes Erlebnis mit Damon hatte ich kurz nach seinem Einzug bei uns. Ich kam von der Arbeit wieder. Mein Mann hatte Damon und Lady auf die Terrasse gelassen. Damon krabbelte unter dem Geländer durch und lief fröhlich auf unserem Carportdach spazieren. Er freute sich so, mich zu sehen, dass er fröhlich hüpfend in meine Richtung kam – bis Ihn ein im Wind treibendes Blatt ablenkte. Vor meinem geistigen Auge sah ich Ihn fallen. Ich versuchte abzuschätzen, wo er stürzen könnte und lief von links nach rechts um ihn im Notfall aufzufangen. Das sah Damon als neue Spielaufforderung und sprang immer weiter auf dem Plexiglas-Dach herum. In der Zwischenzeit war mein Mann auf der Terrasse und versuchte Damon zurück zu locken. Leckerchen, sanftes Pfeifen und vieles mehr. Trotzdem dauerte es eine gefühlte Ewigkeit bis der Zwerg sich wieder unter dem Geländer durch nach oben kämpfte. Sofort schraubten wir eine zusätzliche Leiste an, so etwas wollten wir nicht mehr erleben.

Damon war viel wissbegieriger als unsere anderen Hunde. Er lernte sehr schnell und probierte auch immer viel aus. Sitz, Platz und Komm waren keine wirkliche Herausforderung für Ihn. Er hatte seinen Spaß beim „Leckerchen suchen“, bei verschiedenen Geduldsspielen für Hunde und auf der für Ihn gebauten „Agility-Hundehütte“ mit Rampen, Treppen, Tunnel und vielem mehr. Aber alles was er mit uns lernte setzte er auch in anderen Bereichen um.
Kleine Pfotenabdrücke auf unserem nassen Glastisch machten uns klar, wie gut er klettern konnte. Manchmal suchten wir verzweifelt nach Ihm bis wir eine „selbst-bewegliche“ Handtasche bemerkten – er hatte sehr schnell gelernt Reißverschlüsse zu öffnen.

Er konnte sich in einem umgeworfenen Eimer zusammenrollen wie eine Katze – einen Eimer umwerfen war so ähnlich wie die leere Flasche umwerfen, in der ein Leckerchen lag. Er merkte schnell, dass er uns Sachen bringen konnte – sich selbst aber im Gegenzug auch Sachen holen konnte. Er öffnete Schubladen nicht nur auf Kommando – er öffnete alle Schubladen die er wollte. Hier brauchte es einiges an Training ihm diese Unarten abzugewöhnen. Aber ich lernte: Erst denken – dann dem Hund Tricks beibringen!

Auch heute noch tut er (fast) alles mit viel Freude und Leidenschaft. Er schafft es auch heute noch immer wieder zum Lachen zu bringen.

Freitag, 11. Mai 2012

Unser zweiter Hund - Lady




Lady (*07.1997 – 11.2008)
Sie hat mir gezeigt, dass jede Veränderungen auch Positives mit sich bringt. Man muss nur den Sinn darin sehen wollen und sich damit arrangieren.

Als Lady bei uns einzog hielten wir uns schon für "Hunde-Erfahren". Dingo war fast sechs Jahre alt und er hörte mittlerweile sehr gut. Allerdings war es eine neue Erfahrung einen Welpen zu haben.

Wir nahmen Lady von Anfang an mit – wie wir es bis dahin auch mit Dingo getan hatten. Bei Ihrer Erziehung wollten wir einige Probleme gleich vermeiden, daher fingen wir sehr früh damit an. Sitz, Platz und Komm waren Lady von Anfang an vertraut und fast immer wurden diese Befehle auch sofort ausgeführt. Unsere Spaziergänge waren viel strukturierter als in der ersten Zeit mit Dingo – erst war Zeit zum rennen und spielen, der Rückweg war dann der erzieherischen Arbeit gewidmet. Damit sind wir gut gefahren und es gab kaum Probleme mit Lady... bis auf Ihren stark ausgeprägten Jagdtrieb. Mit viel Training (und einigen Rückschlägen) bekamen wir aber auch das in den Griff.

Sie war allerdings ein ganz anderer Hund als Dingo. Er war anhänglich, wollte gekrault werden und war am liebsten immer bei uns. Lady liebte Dingo - uns mochte sie. Wir konnten alles mit Ihr machen und sie hörte auch sehr gut. Aber sie suchte nur ganz selten unsere Nähe. Streicheleinheiten nahm sie gelassen hin, aber sie forderte nie Zärtlichkeiten ein. Bürsten fand sie schön, schmusen brauchte sie nicht unbedingt. Wenn Lady die Wahl hatte bei uns auf dem Sofa zu liegen oder im Garten, dann entschied sie sich für den Garten.
Erst als Lady älter wurde fing sie an mehr bei uns zu sein und unsere Nähe zu suchen - aber immer noch mit genügend Freiraum für sich.

Mit Lady kam auch ein neuer Tierarzt in unser Leben. Wie bisher auch gingen wir regelmäßig zum Impfen mit den Hunden - aber sonst sah er uns nur bei Problemen. Zum Glück gab es davon nicht viele. Sowohl Dingo als auch Lady waren sehr gesund. Erst im Alter kamen kleinere und größere Krankheiten. Bei Dingo lies die Sehkraft und das Gehör nach. Lady  musste eine Gesäugeleiste mit Tumoren entfernt werden. Kurz danach wurde sie auch inkontinent - Lady war damals 8 und Dingo war 14 Jahre alt.

Das war der Zeitpunkt, ab dem wir Dingo nur noch an der Leine lassen konnten. Er sah und hörte uns nicht mehr - wir merkten, dass er sich an der Leine viel sicherer fühlte und viel unbeschwerter war. Das war der Moment in dem ich anfing Flexi-Leinen zu lieben. Sie ermöglichten Dingo einen größeren Bewegungsradius.

Ladys Inkontinenz war für uns gewöhnungsbedürftig - ihr schien es nichts auszumachen. Wenn sie merkte, dass sie im Nassen lag, dann wechselte sie einfach den Platz. Wir mussten mehr putzen und Lady öfter waschen. Außerdem schränkten wir den Aufenthaltsbereich der Hunde ein, wenn die Beiden alleine waren: ein großer Raum mit Zugang zum Wintergarten - unser Hundezimmer. Dingo hatte keine Probleme mit der Orientierung und auch wenn Lady ein kleiner "Unfall" passierte war der Raum gut zu reinigen. 

Freitag, 4. Mai 2012

Unser erster Hund - Dingo


Dingo (*04.1991 –†04.2006)

Er hat mich gelehrt, dass Überraschungen das Leben reizvoll machen. Mit Liebe, Toleranz und Humor meistert man fast alles.

Unser erster Hund wurde im April 1991 geboren und wir haben Ihn im September 1991 zu uns geholt. Er war eine Mischung aus Schäferhund und Wolfsspitz.

Manchmal denke ich, es war ein großes Glück, dass wir damals so völlig unbedarft an das Thema „Hund“ herangegangen sind. Wir haben uns keine Gedanken um Erziehung und Auslastung gemacht. Das meiste haben wir aus dem Bauch heraus entschieden und wir sind damit gut gefahren.

Welpenspielstunden und Erziehungskurse einfach nur zum Spaß gab es damals nicht – es gab bei uns in der Nähe nur 2 Hundevereine und die nahmen Mischlinge nicht auf.

Wenn ich mir vorstelle, dass wir heute unseren ersten Hund holen sollten, dann wären wir wahrscheinlich schon beim ersten Einkauf total überfordert.

1991 gab es für Hunde keine große Auswahl an Zubehör. Es gab Leder-, Ketten- oder Nylonhalsbänder. Bei den Leinen war die Auswahl auch nicht größer. In dem einzigen Tierbedarfsgeschäft in unserer Gegend war alles für Hunde in einem übersichtlichen 2m Regal untergebracht.

Auch unsere erste Tierärztin war eher pragmatisch eingestellt, es gab die Grundimpfungen und Wurmtabletten – das war‘s. Sonst wollte Sie uns nur sehen, wenn es Probleme gab. Ernährungstipps von Ihr waren sehr kurz gehalten: der Hund darf fast alles essen – nur nicht zu viel Salz und keinen Zucker. Alles andere wäre ok. Auch beim Thema roh oder gekocht gab es keine Einschränkungen - am besten sowohl als auch. Unser Dingo bekam also wirklich alles zu essen. Knochen, Knorpel, Fleisch , Gemüse, Obst, Joghurt und Quark, Käse, Reste von unserem Essen, Brot, Trockenfutter und Dosenkost. Beim Fleisch und den Knochen waren wir auch nicht wählerisch. Rind, Schwein, Huhn, Ente, Wildschwein, Hase oder Reh – Dingo hat alles vertragen und bekommen. Es kann nicht so schlecht gewesen sein. Er war in den fast 15 Jahren seines Lebens nie ernsthaft krank.

Heute schlägt jeder Hundebesitzer / Tierarzt / Hundetrainer die Hände über dem Kopf zusammen, wenn er davon hört. Die Diskussionen in Fachzeitschriften, dem Internet und bei Tierärzten können bei diesem Thema sehr emotional werden – je nach dem wer welche Meinung vertritt.

Manches ist heute vielleicht besser aber sicher nicht alles. Ich finde es schade, dass oft mehr auf „wissenschaftliche Forschungsergebnisse“ und „neusten Theorien zur Hundeerziehung“ gehört wird als auf den gesunden Menschenverstand.