Freitag, 7. Juni 2013

Mal was anderes - und nur dieses eine Mal ;)

Dingo Frühjahr 2006 - eines der letzten Bilder von ihm



Obwohl ich eigentlich nicht will, kommt es doch immer mal wieder vor, dass ich getaggt werde oder einen Award bekomme. Bis jetzt habe ich mich immer davon distanziert.

Aber diesmal fand ich es so süß, da sich Ramona und ihr Rudel direkt nach dem taggen per Mail bei mir entschuldigt haben, sie hätte zu spät gesehen, dass ich daran eigentlich nicht teilnehmen wollte.
Daher habe ich mich entschlossen, zumindest Ihre Fragen zu beantworten:

1. Was war/ist dein erster Hund für eine Rasse (oder war/ist es ein Mischling?)
Unser erster Hund war ein Mischling Wolfspitz-Schäferhund

2. Wie war/ist sein Name und wie sein Spitzname?
Sein Name war Dingo – oder wie wir heute noch sagen: Dicker

3. Wie bist du zu ihm gekommen?
Dieter und ich wollten uns irgendwann einen Hund anschaffen. Unsere Freunde konnten das nicht verstehen, gab es doch in ihrem Bekanntenkreis gerade jetzt jemanden, der einen Welpen hatte, mit dem er nicht zurechtkam und der jetzt in einem Tierheim war. Da wir Beide schon lange darüber nachdachten, wollten wir uns den Hund zumindest mal ansehen. Vorsichtshalber bereiteten wir uns natürlich darauf vor, dass der kleine Hund bei uns einziehen würde – um ehrlich zu sein … wir wollten auf alle Fälle einen Hund haben.
An den ersten Augenblick als ich Dingo sah, erinnere ich mich auch heute noch so genau, als wäre es eben erst passiert. Ich habe den Hund gesehen und es war Liebe auf den ersten Blick (was mir mein Mann übrigens heut‘ noch vorwirft). Aber er hatte die treusten Augen der Welt und er sah uns direkt an. Der kleine Hund war damals ein süßes, wuscheliges Fellknäuel, der mehr Dreck an sich hängen hatte als Fell. Er lag in einer Sandkuhle und viele andere Welpen hüpften auf ihm herum. Ihm schien das alles viel Spaß zu machen. Wir fragten nach und bekamen ein Blatt auf dem zu lesen war: Dingo – ca. fünf Monate, Mischling Schäferhund-Wolfsspitz, männlich, braucht eine konsequente Hand.
Dieter hatte seine Bedenken, was meine konsequente Hand betraf. Aber wir ließen uns den Kleinen mal geben und nahmen ihn an die Leine zu einem kurzen Spaziergang. Er war so putzig – etwas tollpatschig, etwas neugierig, anhänglich und verschmust. Wir beschlossen ihn mitzunehmen und bekamen seinen Impfpass. Dann musste ich noch ein Dokument unterzeichnen, indem ich mich mit Kontrollbesuchen einverstanden erklärte und versicherte, dass der Hund nicht an der Kette oder im Zwinger gehalten würde. Uns war das nur recht, bedeutete es doch, dass man sich hier wirklich Sorgen um die Tiere machte.

4. Warum wurde es ein Rüde/eine Hündin?
Eher durch Zufall ;)

5. Hast du sie/ihn kastrieren lassen? Weshalb, weshalb nicht?
Dingo wurde kastriert als er sieben Jahre alt war – aus gesundheitlichen Gründen (Prostata-Probleme)

6. Welches Erlebnis ist dir am besten in Erinnerung mit ihm/ihr?
Nicht alle Begegnungen mit anderen Hunden verliefen friedlich. Bei einem Spaziergang wurde Dingo in die rechte Vorderpfote gebissen. Hinter seinem Ballen war eine große klaffende Wunde ca. 2 cm. Der Tierarzt konnte nicht nähen. Er erklärte uns, da dieser Bereich immer in Bewegung wäre, würde die Naht nicht halten. Dingo wurde mit Schmerzmitteln und Antibiotika behandelt und wir konnten ihn mit nach Hause nehmen. Allerdings blutete die Wunde noch. Da wir nicht eine Spur von Blut hinterlassen wollten, trug Dieter ihn ins Wohnzimmer und legte ihn auf eine Decke vor dem Kamin. Er tat uns wirklich leid und er wusste es genau. Er stand auf und hinkte zu seinem Futter- und Wassernapf. Nach ein paar Brocken Essen und einem Schluck Wasser, legte er sich sofort wieder.
Als er ein paar Tropfen Blut verloren hatte, banden wir ihm die Pfote hoch und legten ihm alles, was er brauchte an sein Krankenlager. Dingo genoss unsere volle Aufmerksamkeit. Natürlich waren wir auch in den nächsten Tagen nicht so streng und konsequent wie gewohnt: Ein Fehler wie wir später bemerkten.
Auch als schon alles geheilt war konnte Dingo noch erbärmlich hinken, wenn er etwas falsch gemacht hatte und wir mit ihm schimpften. Im Laufe der Zeit lernte er mit allen Pfoten zu humpeln - wenn er sich davon Vorteile versprach. Diese Macke legte er nie wieder ab ;)

7. Für mich war mein erster Hund etwas ganz besonderes und für keinen weiteren Hund empfand ich je wieder dasselbe (natürlich liebe ich Gadi und Leo auch und möchte sie nicht missen). Wie ist das für dich?
Ich glaube der erste Hund ist immer etwas Besonderes. Dieses Bild drückt das gut aus:



8. Wenn er/sie nicht mehr lebt, wie alt wurde er/sie?
Dingo mussten wir 3 Tage vor seinen 15 Geburtstag gehen lassen - im April 2006

9. Hast du mit ihm/ihr irgendwelchen Hundesport betrieben? / Betreibst du mit ihm/ihr irgendwelchen Hundesport?
Nein – im letzten Jahrtausend gab es nicht so viele Hundesportarten ;) Wobei, wenn dauerkuscheln als Sport gilt, dann hält er sicher den Rekord!

10. Bist du mit Hunden groß geworden oder erst später auf den Hund gekommen?Ich wollte schon immer Hunde haben – allerdings hat meine Mutter panische Angst vor Hunden. Daher blieb mir nur die Möglichkeit ab und zu mal mit Nachbarshunden Gassi zu gehen.

11. Warum kannst du nicht mehr ohne Hund?Diese Frage stelle ich mir auch manchmal - besonders wenn Laika mal wieder eine Durchfall-Nacht hinter sich hat und wir stündlich im Garten waren ;)
Aber wenn ich an anderen Abenden auf dem Sofa sitze und vor meinen Füssen liegen zwei schnarchende Hunde, ab und zu kontrollieren treue Hundeaugen, ob ich noch da bin, und ich kann wohliges Gebrummel auslösen, wenn ich mich runter beuge und die Hunde kraule - dann bin ich mir sicher: GENAU WEGEN SOLCHER MOMENTE !
An manchen Abenden nehme ich mir dann mein Hundetagebuch und fange an darin zu blättern. Sehr oft muss ich lächeln, manchmal laut lachen und manchmal steigen mir auch die Tränen in die Augen. Die Hunde schauen sehr irritiert wenn ich ihnen dann Sachen sage wie „Damals warst du aber auch schwierig“ oder „Das möchte ich nie wieder erleben“.
Wir leben jetzt schon seit über zwanzig Jahren mit Hund(en) – und ich möchte keinen Tag davon missen. Was für den einen sein Urlaub oder der Fußballverein ist, das sind für mich meine Hunde: Entspannung pur.

Das erklärt auch mein Lieblingszitat sehr gut:
„Hunde sind unsere Verbindung zum Paradies. Sie kennen nichts Böses oder Neid oder Unzufriedenheit. Mit einem Hund an einem herrlichen Nachmittag an einem Hang zu sitzen, kommt dem Garten Eden gleich, wo Nichtstun nicht Langeweile war - sondern Frieden!“ (Milan Kundera)


So – den schwierigsten Teil habe ich erledigt!
Was ich nicht machen werde: weitere Blogger taggen ;) Jeder der mir einfallen würde wurde gerade schon getaggt oder mit einem Award bedacht oder will keinen haben ;)

Daher endet hier die Reihe! Es sein denn, einer von euch möchte gerne getaggt werden, dann lasst es mich wissen und ich werde mir Fragen überlegen!

20 Kommentare:

  1. Hallo Isabella,

    hast Du was dagegen, wenn Dein Lieblingszitat von Milan Kundera auch mein Lieblingszitat werden würde? Mir läuft es noch kalt den Rücken herunter. Besser könnte man es nicht ausdrücken.


    Wenn Ramona diese Frage interessiert, möchte ich auch noch anmerken, dass auch Kim natürlich etwas ganz besonderes für mich war, und, ER hat meine Erwartungen bei weitem übertroffen! Ich witzele bis zum heutigen Tag, dass er eine "Katalogbestellung" war. Farbe, Geschlecht und vor allen Dingen Charakter, wenn ich es im Vorfeld hätte ankreuzen können, wäre genau dieser Hund herausgekommen.

    Kim war ein englischer Lord; unbestechlich, nobel, elegant. Ihm etwas beizubringen, war nicht nötig. Er wusste immer, wie man sich benimmt und was zu tun sei und, er hat die Weichen dafür gestellt, dass ich nie mehr ohne Hund sein möchte.

    Dieser Hund hat nur für mich gelebt und ich werde bis ans Ende meiner Tage dafür dankbar sein, dass er in Ruhe, zu Hause und bei mir im Arm sterben durfte. Das einzige, was ich ihm für seine unerschütterliche Liebe zurückgeben konnte...

    Liebe Grüße

    Andrea mit einer Linda, die es dennoch geschafft hat, neben dieser Ikone mein Herz zu erobern

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    1. Hallo Andrea,

      "Unser" Lieblingszitat ist wirklich toll formuliert und drückt so viel aus ;)

      Ich finde es sehr schön (und herzergreifend) wie Du Deine Beziehung zu Kim beschreibst - und auch sehr schön, dass Linda Dein Herz trotzdem erobern konnte!

      Liebe Grüße und Krauler für Linda,
      Isabella

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    2. Hallo Andrea,

      Vielen Dank für deine indirekte Beantwortung meiner Fragen. :-) Wirklich schön, was du mit Kim für eine Beziehung hattest und er für dich ein Traumhund war. Dasselbe war für mich Amour, meine Cairn Terrier-Hündin. Sie war unglaublich und wir haben alles miteinander gemacht. Gadi und Leo sind auch tolle Hunde und ich möchte sie nicht mehr missen, sie haben unser Herz auch im Sturm erobert, aber Amour, Amour war etwas ganz besonderes. :-)

      Schön, deine Antwort zu lesen. :-) Sehr interessant.
      Liebe Grüsse
      Ramona und Rudel

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  2. Hallo Isabella,

    oh, du hast ja doch mit gemacht ;) Klaro, dass erneute Taggen wird immer schwieriger. Aber schön, nochmal so das eine oder andere von deinen Hunden zu erfahren. Das Bild und der Spruch dazu sind einfach genial, wenn ich auch vieles schon aus deinem Buch kenne.

    Wuff-Wuff Chris

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    1. Hallo Chris,

      ich fand die Email von Ramona so nett - da musste ich zumindest mal die Fragen beantworten :) Nur mit dem weitertaggen tue ich mich sehr schwer, daher lasse ich es lieber.

      Viele Grüße,
      Isabella

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  3. Hallo Isabella,
    nö, nö, bei uns steht auch auf das Blog, dass wir "SOWAS" nicht mitmachen wollen. Aber das Foto muss ich einfach kommentieren.
    Dingo schaut auf dem ersten Foto schon ziemlich alt aus, aber irgendwie klug und weise. Ein sehr schönes Bild, welches mich irgendwie an meine Momo erinnert...
    Liebe Grüße und ein schönes Wochenende,
    herzlichst
    Heidi mit Isi

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    1. Hallo Isi,

      ich will eigentlich auch nicht, aber wie schon geschrieben: Ich fand die Mail so nett ;)
      Auf dem ersten Bild war Dingo schon fast 15 Jahre alt - das ist eine Woche bevor er gestorben ist entstanden. Für einen Schäferhund-Mix ist er schon relativ alt geworden und weise! Ja, ich kann verstehen warum Dich das Bild an Momo erinnert.

      Ich schick Dir ein paar Krauler rüber und liebe Grüße an Heidi,
      Isabella

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  4. Liebe Isabella,

    Vielen Dank, für das Beantworten der Fragen. Ich habe die Antworten mit grossem Interesse gelesen und es berührt mich sehr, wie du über Dingo schreibst. Das Taggen ist für mich nicht das wichtigste, ich finde es einfach interessant, wie ihr so über den ersten Hund denkt. Dingo war sicher ein toller Hund, das kann man aus deinen Zeilen lesen und ich finde es schön, dass wir ihm hier etwas näher kommen konnten.
    Ich fühle mich schon fast geehrt, dass du meine Fragen beantwortet hast. Vielen Dank!

    Ganz liebe Grüsse
    Ramona und Rudel

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    1. Hallo Ramona,

      habe ich gerne gemacht - weil ich eben auch dachte, vielleicht interessiert es ja jemanden :)
      Dingo war ein ganz besonderer Hund, er hat uns viel über Hunde beigebracht und mit ihm haben wir gelernt auf unser Bauchgefühl zu hören.

      Liebe Grüße,
      Isabella

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  5. Hallo Isabella :)

    war sehr schön zu lesen. Mir gefällt es ja auch ab und an mal etwas persönliches von anderen Bloggern zu erfahren - muss ja nicht zu weit gehen ;) Aus Deinen Worten kann man Deine Zuneigung zu den Hunden richtig herauslesen - schön :)

    Wünsche Euch noch viele schöne Momente zusammen :)

    Lieben Gruß
    Björn :)

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    1. Hallo Björn,

      genau aus diesem Grund habe ich mich entschieden, die Fragen zu beantworten - ich lese ja auch gerne bei anderen Bloggern, wenn sie etwas über sich erzählen :)

      Ich hoffe auch, dass wir mit Damon und Laika noch einige schöne Jahre haben werden, die beiden sind ja noch relativ jung!

      Liebe Grüße,
      Isabella

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  6. Dieses zweite Bild mit dem schönen Spruch ist sooo toll!

    Sehr schön!

    Wuff und Wedel,
    der schwarze Hund mit Herrschaften

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    1. Das ist auch eines meiner Lieblingsbilder - und der Spruch trifft genau meine Gefühle!

      Liebe Grüße,
      Isabella

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  7. Ich mag auch keine Stöckchen und Awards , trotzdem war es jetzt interessant zu lesen!
    Lieben Gruss Diva

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  8. Wolfsspitz-Schäferhund ist ja eine interessante Mischung! Wir haben einen Eurasier, das ist ja so weit gar nicht davon weg! Auch rein optisch! Grüße!

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    1. Wir sind damals auch ein paar Mal gefragt worden, ob Dingo ein Eurasier sei - besonders in seinen jungen Jahren :)

      Liebe Grüße,
      Isabella

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  9. Es ist deutlich sichtbar, dass ihr einen ausgeprägten Hang zu Hunden mit viel Fell habt;-)

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    1. Ja, dass kann ich nicht leugnen - wobei ich mich jedes Jahr im Frühjahr wieder frage:WARUM :)

      Liebe Grüße,
      Isabella

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  10. ...interessant zu lesen...
    so lernt man Leute besser kennen:-)
    glg Nathalie

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