Freitag, 25. Mai 2012

Unser dritter Hund - Damon



Damon (*02.2006)
Er lehrt mich in der Gegenwart zu leben und zu lachen. Man muss sich bewusst sein, dass der richtige Moment um zu leben immer jetzt ist.

Damon zog sehr kurzfristig bei uns ein. Wir mussten Dingo früher gehen lassen als wir erwartet hatten und Lady kam als Einzelhund überhaupt nicht zurecht. Also gingen wir auf die Suche nach einem Partner für Lady. Wir dachten an einen älteren Hund aus dem Tierschutz – aber Lady zeigte uns bei den ersten Versuchen sehr deutlich, wie wenig Sie davon hielt. Also versuchten wir es mit Welpen aus dem Tierschutz. Keiner schien Lady zu gefallen. Dann sahen wir diesen süßen – aber sehr kleinen – Welpen und Lady fand ihn toll. Einmal abgeleckt gehörte er schon zur Familie. Dass wir uns Bedenkzeit ausbaten war eigentlich nur Formsache. So kam Damon in die Familie.

Er war ein süßer Welpe. Sehr agil, sehr neugierig, sehr lernbegierig und sehr klein. Besonders die nicht vorhandene Größe machte uns Probleme. Ich habe noch nie so oft einen Welpen gesucht wie Damon: er war in verschiedenen Schränken, Handtaschen, Tüten, Taschen und sogar in der Waschmaschine. Damon konnte am Anfang nicht auf die Couch – aber er passte perfekt unter die Couch ... und unter das Bett und unter einige Schränke.

Mein schlimmstes Erlebnis mit Damon hatte ich kurz nach seinem Einzug bei uns. Ich kam von der Arbeit wieder. Mein Mann hatte Damon und Lady auf die Terrasse gelassen. Damon krabbelte unter dem Geländer durch und lief fröhlich auf unserem Carportdach spazieren. Er freute sich so, mich zu sehen, dass er fröhlich hüpfend in meine Richtung kam – bis Ihn ein im Wind treibendes Blatt ablenkte. Vor meinem geistigen Auge sah ich Ihn fallen. Ich versuchte abzuschätzen, wo er stürzen könnte und lief von links nach rechts um ihn im Notfall aufzufangen. Das sah Damon als neue Spielaufforderung und sprang immer weiter auf dem Plexiglas-Dach herum. In der Zwischenzeit war mein Mann auf der Terrasse und versuchte Damon zurück zu locken. Leckerchen, sanftes Pfeifen und vieles mehr. Trotzdem dauerte es eine gefühlte Ewigkeit bis der Zwerg sich wieder unter dem Geländer durch nach oben kämpfte. Sofort schraubten wir eine zusätzliche Leiste an, so etwas wollten wir nicht mehr erleben.

Damon war viel wissbegieriger als unsere anderen Hunde. Er lernte sehr schnell und probierte auch immer viel aus. Sitz, Platz und Komm waren keine wirkliche Herausforderung für Ihn. Er hatte seinen Spaß beim „Leckerchen suchen“, bei verschiedenen Geduldsspielen für Hunde und auf der für Ihn gebauten „Agility-Hundehütte“ mit Rampen, Treppen, Tunnel und vielem mehr. Aber alles was er mit uns lernte setzte er auch in anderen Bereichen um.
Kleine Pfotenabdrücke auf unserem nassen Glastisch machten uns klar, wie gut er klettern konnte. Manchmal suchten wir verzweifelt nach Ihm bis wir eine „selbst-bewegliche“ Handtasche bemerkten – er hatte sehr schnell gelernt Reißverschlüsse zu öffnen.

Er konnte sich in einem umgeworfenen Eimer zusammenrollen wie eine Katze – einen Eimer umwerfen war so ähnlich wie die leere Flasche umwerfen, in der ein Leckerchen lag. Er merkte schnell, dass er uns Sachen bringen konnte – sich selbst aber im Gegenzug auch Sachen holen konnte. Er öffnete Schubladen nicht nur auf Kommando – er öffnete alle Schubladen die er wollte. Hier brauchte es einiges an Training ihm diese Unarten abzugewöhnen. Aber ich lernte: Erst denken – dann dem Hund Tricks beibringen!

Auch heute noch tut er (fast) alles mit viel Freude und Leidenschaft. Er schafft es auch heute noch immer wieder zum Lachen zu bringen.

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