Dingo (*04.1991 –†04.2006)
Er
hat mich gelehrt, dass Überraschungen das Leben reizvoll machen. Mit Liebe,
Toleranz und Humor meistert man fast alles.
Unser
erster Hund wurde im April 1991 geboren und wir haben Ihn im September 1991 zu
uns geholt. Er war eine Mischung aus Schäferhund und Wolfsspitz.
Manchmal
denke ich, es war ein großes Glück, dass wir damals so völlig unbedarft an das
Thema „Hund“ herangegangen sind. Wir haben uns keine Gedanken um Erziehung und
Auslastung gemacht. Das meiste haben wir aus dem Bauch heraus entschieden und
wir sind damit gut gefahren.
Welpenspielstunden
und Erziehungskurse einfach nur zum Spaß gab es damals nicht – es gab bei uns
in der Nähe nur 2 Hundevereine und die nahmen Mischlinge nicht auf.
Wenn
ich mir vorstelle, dass wir heute unseren ersten Hund holen sollten, dann wären
wir wahrscheinlich schon beim ersten Einkauf total überfordert.
1991
gab es für Hunde keine große Auswahl an Zubehör. Es gab Leder-, Ketten- oder
Nylonhalsbänder. Bei den Leinen war die Auswahl auch nicht größer. In dem
einzigen Tierbedarfsgeschäft in unserer Gegend war alles für Hunde in einem
übersichtlichen 2m Regal untergebracht.
Auch
unsere erste Tierärztin war eher pragmatisch eingestellt, es gab die Grundimpfungen
und Wurmtabletten – das war‘s. Sonst wollte Sie uns nur sehen, wenn es Probleme
gab. Ernährungstipps von Ihr waren sehr kurz gehalten: der Hund darf fast alles
essen – nur nicht zu viel Salz und keinen Zucker. Alles andere wäre ok. Auch beim
Thema roh oder gekocht gab es keine Einschränkungen - am besten sowohl als
auch. Unser Dingo bekam also wirklich alles zu essen. Knochen, Knorpel, Fleisch
, Gemüse, Obst, Joghurt und Quark, Käse, Reste von unserem Essen, Brot,
Trockenfutter und Dosenkost. Beim Fleisch und den Knochen waren wir auch nicht
wählerisch. Rind, Schwein, Huhn, Ente, Wildschwein, Hase oder Reh – Dingo hat
alles vertragen und bekommen. Es kann nicht so schlecht gewesen sein. Er war in
den fast 15 Jahren seines Lebens nie ernsthaft krank.
Heute
schlägt jeder Hundebesitzer / Tierarzt / Hundetrainer die Hände über dem Kopf
zusammen, wenn er davon hört. Die Diskussionen in Fachzeitschriften, dem
Internet und bei Tierärzten können bei diesem Thema sehr emotional werden – je
nach dem wer welche Meinung vertritt.
Manches
ist heute vielleicht besser aber sicher nicht alles. Ich finde es schade, dass
oft mehr auf „wissenschaftliche Forschungsergebnisse“ und „neusten Theorien zur
Hundeerziehung“ gehört wird als auf den gesunden Menschenverstand.
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