Dienstag, 27. Juni 2023

Vier Wochen ohne Cara

 Die letzten vier Wochen sind irgendwie wechselweise sehr schnell und sehr langsam an uns vorbeigezogen. In manchen Dingen sind wir gefühlt in einen neuen Alltag geschlüpft, in anderen Dingen tun wir uns noch schwer damit. Wir vermissen unsere Kleine jeden Tag und ich wünschte heute noch, wir hätten eine andere Wahl gehabt. Viele haben sich bei mir gemeldet und nachgefragt, was denn genau los war ... das möchte ich euch heute zusammengefasst erzählen.






 

Die IBD hat Cara deswegen so schwer zu schaffen gemacht, weil die Vergiftung im Februar wohl zusätzlich noch einiges angegriffen hat. Wir waren ja schon seit Ende letzten Jahres auf der Suche nach möglichen Antworten - und haben das Jahr direkt mit einem Herz- und einem Abdomen-Ultraschall gestartet. Da sind schon erste kleine Veränderungen aufgefallen ... aber alles noch nicht so schlimm. Da stand IBD als Diagnose zwar im Raum - aber mit einem ganz großen Fragezeichen.

Dann kam die Vergiftung und die Symptome wurden von Woche zu Woche deutlicher und schwerwiegender. 

Das größte Problem waren die Blutungen im Magen und Darm - die hörten einfach nie ganz auf. Caras Körper produzierte permanent neue Blutkörperchen. Die Entzündungswerte stiegen immer weiter an, Antibiotikum half nicht mehr.




 

Vor Pfingsten bemerkten wir, dass die Schleimhäute von Cara immer blasser wurden und sie immer etwas schwächer, schweratmiger und müder erschien. Der erste Schnelltest zeigte, sie war anämisch und das kurz vor einer kritischen Grenze, eine Transfusion stand im Raum. Aber wir sollten und wollten über Pfingsten schauen, ob wir mit Kortison, Vitaminen, Eisenpräparaten und noch mehr Magenschutz und Darmpräparaten etwas ausrichten können. Wir ahnten schon über die Feiertage, dass wir nicht mehr wirklich helfen konnten.

So nutzten wir die Guten Momente für schöne kurze Ausflüge, verbrachten viele Schmusestunden auf dem Sofa und fuhren zu all den Wegen, die Cara so gerne hatte - wir schufen uns besondere Erinnerungen und das ganz bewusst.

Die Blutuntersuchung nach Pfingsten war dann ernüchternd. Cara war noch tiefer in die Anämie gerutscht, ihr Körper wollte keine neuen Blutkörperchen mehr produzieren. Die Entzündungswerte waren sprunghaft noch weiter in die Höhe geschnellt und die Proteinhülle des Darms löste sich langsam auf - Cara konnte keine Nährstoffe mehr aufnehmen. Über die Pfingsttage hat sie 2 Kilo abgenommen.

Es war klar, dass wir hier nur noch palliativ hätten helfen können für ein paar Tage - das kam für uns nicht in Frage. Cara hat die letzten 5 Monate gekämpft und seit der Vergiftung im Februar ganz extrem. Aber wir mussten einsehen, dass es ein Kampf war, den sie nicht mehr gewinnen konnte. Daher gab es für uns nur noch eine Entscheidung die wir ihr zuliebe treffen konnten und die uns unendlich schwer gefallen ist.







 

Beim Schreiben dieses Beitrags wird mir deutlich, wie gut es war, dass wir die Pfingsttage so intensiv mit Cara erlebt haben - und wie dankbar ich für diese letzten Momente und auch Bilder bin. Ich bin sicher, wir haben aus ihrer Zeit mit uns das Beste gemacht - und sie wird immer in unseren Herzen sein.

10 Kommentare:

  1. Das liest sich alles sehr traurig.... Es tut mir leid, dass es für Cara keine Hilfe mehr gab und leiden lassen möchte man unsere geliebten Fellnasen ja auch nicht.

    Als wäre die Diagnose IBD nicht schon schlimm genug, kommt noch eine Vergiftung dazu. Ihr habt alles getan. Ich verstehe gut, wie sehr Cara Euch fehlt.

    Alle guten Wünsche Sabine mit Socke

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    1. Die Kleine hat wirklich viel durchgemacht in den letzten fünf Monaten - und dazu kam ja auch noch die Arthrose und der Kreuzbandriss. Wir alle haben es versucht - und nicht geschafft. Danke für die lieben Worte.

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  2. Ja, eine schwere Zeit habt ihr hinter euch. Aber gut, dass ihr es auch geschafft habt, euch schöne Momente zu gönnen und so gemeinsam mit Cara, die schönen Dinge genossen habt. Es war einfach zu viel, zur gleichen Zeit. Cara hatte es wirklich toll bei und mit euch :-)
    *drück* Sandra mit Aaron

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    1. Danke für das Drücken. Wir sind auch sehr froh, dass Cara noch so viel Schönes mit uns erleben konnte und dass wir die Zeit intensiv erlebt haben. Die Kleine war so tapfer und brav ... und wird uns so immer in Erinnerung bleiben.

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  3. Wir finden es fein, dass wir heute noch einmal ausgiebig von Cara und ihrem Abschied lesen dürfen.
    Wir fühlen mit dir den immer noch anhaltenden Abschiedschmerz und sind überzeugt, dass ihr das Beste aus der auswegslosen Situation gemacht habt.
    Ein kleiner Trost ist, dass ihr so bewusst gemeinsam noch die Pfingstage verbringen konntet - die Erinnerungen beleiben für immer.
    In Verbundenheit - Ayka mit Erika

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    1. Danke auch Dir für die Anteilnahme. Wir sind wirklich sehr glücklich über die Pfingsttage - die zwar auch schwer waren, weil wir geahnt haben was kommt, aber die uns auch ermöglicht haben ganz intensiv Zeit miteinander zu verbringen und viel mit Cara zu kuscheln.

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  4. Liebe Isabella,
    gern und ganz sehr traurig habe ich die Fotos angeschaut.
    Ihr habt ALLES richtig gemacht und Cara "gehen" lassen.
    Ich habe natürlich beim Anschauen und Lesen wieder geweint.
    Es ist so ganz anders, wenn man den Hund persönlich kannte, es schmerzt NOCH mehr.
    Ich schick dir eine Umarmung und hoffe insgeheim, dass ich auch Roy noch kennenlernen darf.
    Lievbe und mitfühlende Grüße
    von Heidi mit Amy

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    1. Du hast die Kleine ja merhfach getroffen - und auch mit ihr geschmust. Sie war eine Sanfte, Zarte ... aber auch eine Kämpferin. Ich bin froh über die letzten Erinnerungen und auch die Bilder - sie haben Cara gut eingefangen.
      Mal sehen, ob das mit Roy irgendwann klappt!

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  5. So viel musste die Kleine durchmachen. Die Entscheidung, Cara von ihrem Kampf zu erlösen, zeugt von tiefen Mitgefühl und Verständnis für ihr Wohlergehen (auch wenn es uns Menschen immer sehr schwer fällt). Das wichtigste ist doch: Cara hatte das beste Hundeleben, das man sich vorstellen kann!
    Traurige Grüsse
    Nadine mit Ciarán

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    1. Manche Entscheidungen muss man mit dem Kopf treffen - so war es hier auch. Das Herz hätte gerne noch mehr Zeit gehabt, aber das wäre nicht fair gewesen. Die Kleine hat es verdient - und wir sind froh, dass wir uns noch einige besondere Erinnerungen schaffen konnten.

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