Cara gab ihm einen sanften Kuss und meinte, es wäre wohl besser, Shadow würde jetzt erstmal größer werden und auch seine Koboldzauber lernen. Sein Lehrer würde auch gleich kommen. Gemeinsam mit dem Weihnachtsmann rief Cara dann aus "APAREA Damon" und mit einem lauten Zischen tauchte auch schon ein alter hutzeliger Kobold auf: "Ihr Beiden habt mich ganz ungünstig gerufen. Ich habe gerade einen Troll verjagt. Der war schon sehr nah hier am Haus. Die werden mutiger!" Erst als er sich umschaute, entdeckte der Kobold auch Shadow.
Fragend schaute Shadow Cara an, sollte das sein Lehrer sein? Cara stellte die beiden einander vor: "Damon - Herrscher der Kobolde, das ist Shadow. Shadow, dass ist der Herrscher der Kobolde. Er wird Dich unterrichten." Shadow machte noch größere Augen. Dieses hutzelige alte Männchen sollte der Herrscher der Kobolde sein? Das konnte doch nicht stimmen. Shadow hatte sich immer einen viel größeren und stattlicheren Kobold vorgestellt. Dieser hier war ja sogar kleiner als seine Mutter. Der alte Kobold spürte wohl, was in Shadow vorging und meinte nur, die Größe eines Körpers würde nichts über die Größe der Magie und die Menge an Erfahrungen sagen. Außerdem wäre es für einen Kobold sicher viel einfacher ihm etwas beizubringen - schließlich dürfte da auch der Schabernack nicht zu kurz kommen. Den bräuchten Kobolde nämlich wirklich - ein guter Streich war wie eine Aufladung der Magie. Es wäre jetzt an der Zeit, dass Shadow mehr über die Magie der Kobolde erfahre und es gäbe keinen besseren Ort als bei ihm. Vorsichtshalber sollten sie alle aber noch etwas hier bleiben, nur um sicher zu sein, dass die Trolle sie auf dem Heimweg nicht stören würden.
Cara stimme zu und wolle sich um etwas zu essen kümmern. Mit ihrem sanften Geräusch verschwand sie und ließ Shadow mit dem Weihnachtmann und dem Kobold alleine. So ganz wohl war Shadow dabei nicht. Besonders als der Weihnachtsmann anfing, dem Koboldherrscher zu erzählen, dass Shadow versucht hatte mit einem Dispare die Dunkelheit zu vertrieben. Der Koboldherrscher lachte laut und meinte nur, dass käme davon, wenn man eine Elfe einen Kobold unterrichten lässt. Shadow würde bei ihm in den Koboldhöhlen bald alles lernen. Vielleicht würde es dann schon beim nächsten Weihnachtsfest klappen. Shadow hatte noch nicht darüber nachgedacht - aber in den Koboldhöhlen würde ja bedeuten, dass er nicht mehr bei Cara war. Bei dem Gedanken wurde sein Herz ganz schwer und er hatte das Gefühl, er müsse etwas sagen, damit die beiden wussten, wie sehr Cara sich bemüht hatte mit ihm: "Ich bin doch noch ein so kleiner Kobold - Cara kann nichts dafür, dass bei mir immer alles schief geht. Sie kann mich doch noch weiter unterrichten. Wenn es dann wirklich nicht klappt, dann kann ich doch noch immer zum Koboldherrscher gehen!"
Bevor einer der beiden antworten konnte, tauchte Cara mit Plätzchen, Kuchen und Milch auf - und bei dem leckeren Geruch waren sich alle schnell einig, erst wird gegessen, dann wird weiter geredet. Schweigend kaute Shadow ein Plätzchen - es war zwar ganz köstlich, aber die Aussicht auf eine Trennung von Cara machte es ihm unmöglich zu genießen. Überhaupt, er war sich ganz sicher, dass hier alle sich irrten. Wahrscheinlich war der Schattenkobold jemand anderes. Den sollten sie besser suchen und ihn in Ruhe lassen - bei Cara und den Menschen. Die Menschen, die so nett zu ihm waren, waren jetzt alleine und schutzlos den Trollen ausgeliefert. So viel ging ihm durch den Kopf - er sollte dort sein und bereit für die Verteidigung seiner Familie. Er merkte es selbst - seine Familie, dazu gehörten die Menschen und auch Cara. Wie sollte er denn auf alle aufpassen, wenn er nicht dort war. Diese blöden Trolle und die dumme Prophezeiung, die machten ihm alles kaputt. Er wurde richtig wütend und ohne dass es ihm klar war, murmelte er ACOLO .. ohne überhaupt ein richtiges Ziel zu haben.
Cara, der Weihnachtsmann und der Koboldherrscher waren erschrocken - Shadow verschwand vor ihren Augen. Sie fühlten, dass er sich in Gefahr begab und sie mussten ihn suchen. Jeder von ihnen ging einen anderen Weg. Cara ging zurück zu den Menschen, in der Hoffnung dorthin wäre Shadow gegangen. Der Weihnachtsmann ging zu den anderen Elfen und bat sie, mit ihrer Magie nach Shadow zu suchen. Der Koboldherrscher ging zur Mutter von Shadow - sie musste doch spüren, wo ihr Sohn war.
Shadow fand sich zu seinem Schreck in einer frostigen weißen Landschaft wieder, die er noch nie gesehen hatte. Warum nur war er hier - und wie hatte er sich an diesen Ort wünschen können, wenn er ihn nicht kannte? Er beschloss, sich umzuschauen. Vielleicht würde es ja eine Erklärung geben. Während er noch überlegt, in welche Richtung er gehen sollte, da spürte er, wie der Boden bebte und er hörte laute Stimmen "Bist Du sicher, dass der Schattenkobold auch dort ist? Dann könnten wir endlich Schluss mit allem machen!" Eine andere brummige Stimme antwortete: "Ich bin ganz sicher, ich habe gehört, wie der Koboldherrscher weggerufen wurde, weil der Weihnachtsmann und die Elfenkönigin mit dem Schattenkobold am Nordpol sind."
Schnell duckte Shadow sich in den Schnee. Er war sicher, dass hier zwei Trolle auf dem Weg zum Weihnachtsmann waren. Darum war er hier, er sollte das mitbekommen und dann alle warnen. Als er die Stimmen nicht mehr hörte und auch die Erde nicht mehr bebte von den Schritten der Trolle - da dachte er an das Haus des Weihnachtsmanns und sagte ACOLO ... und nichts passierte. Das musste ja so sein. Wenn er am dringendsten gebraucht wurde, dann versagte er. Aber seine Angst um Cara und die anderen war groß - also rannte er los. Vielleicht würde er die Trolle ja irgendwie überholen können und dann doch noch das Schlimmste verhindern. So schnell war er noch nie gerannt - und er wunderte sich, woher er die Richtung wusste. Aber es blieb keine Zeit zum Nachdenken - er rannte einfach weiter. Am Beben der Erde merke er, dass er in der Nähe der Trolle war und als das Beben schwächer wurde, da wusste er, dass er die Trolle überholt hatte. Vor sich sah er auch schon ein Haus, er war ganz sicher, dass es das richtige Haus war. Dort war Cara. Er wurde etwas langsamer, denn er wollte ja nicht durch die Türe rennen. Als er eben dabei war die Türklinke anzufassen, da wurde er von einer mächtigen Hand ergriffen und hochgehoben.
Achherje, da hat sich Shadow aber in Probleme gebracht. Ich hoffe doch sehr, dass ihm nichts passiert.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Auenländerin
Gleich gibt es die Auflösung und den vorletzten Teil der Geschichte - ich hoffe, Du kannst dann wieder erleichtert aufatmen :)
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