Shadow wusste nicht, was er jetzt machen sollte. Zu den Menschen wollte er nicht gehen, die waren sicher böse auf ihn wegen seines dummen Zaubers. Er rollte sich fest ein und überlegte - da fielen ihm die Kobold-Handbücher ein. Er würde jetzt weiterlesen, sicher wäre Cara dann wieder stolz auf ihn. Er nahm das dünnere Buch und wollte es aufschlagen, aber das ging nicht. Gab es da vielleicht ein Schloss oder einen Knopf? Egal wie sehr Shadow suchte, er fand nichts. Also nahm er mit einem Seufzen das dickere Buch und das konnte er ohne Probleme aufschlagen. Eigentlich wollte er zum Teil über den magischen Rat blättern, aber er sah, dass er am Anfang eines Kapitels war in dem es wohl um Trolle ging. Ihm fiel ein, dass seine Mutter mal etwas über einen Streit oder Krieg zwischen Elfen und Trollen erzählt hatte. Vielleicht sollte er hier mal reinlesen.
In der Zeit vor der Zeit haben die Elfen
und die Trolle dem Weihnachtsmann gemeinsam geholfen, die Geschenke für die Menschen herzustellen und mit den Geschenken auch etwas Magie an
die Menschen zu verteilen. Das war eine sehr wichtige Aufgabe, denn
magische Wesen waren darauf angewiesen, dass Menschen an die Magie
glaubten. Nur der Glaube der Menschen konnte neue Magie erzeugen, die dann in den Hörnern der Einhörner gespeichert wurde. Aber
irgendwann war es zu einem Streit zwischen dem Obertroll und der
Elfenkönigin gekommen. Der Troll wollte nicht mehr allen Menschen etwas
schenken, denn einige verloren den Glauben an die Magie. Und weniger
Glaube an die Magie bedeute auch, dass die Kraft der magischen Wesen
weniger wurde. So sollten nur noch die Menschen etwas Magie in ihrem Leben erhalten, die auch daran glaubten.
Die Elfenkönigin fand es genau deshalb noch wichtiger, besondere Geschenke zu machen - so wollte sie den Glauben an die Magie bei allen Menschen wieder herstellen. Außerdem war Weihnachteneine besondere Zeit und da sollte es keine Art von Bestrafung geben. Da die Beiden sich nicht einigen konnten, fragten sie den Weihnachtsmann. Dieser stellte sich auf die Seite der Elfenkönigin. Der Glaube an die Magie sei genauso wichtig wie die Magie selbst. Aber der Troll wollte das nicht glauben - wer nicht an Magie glaubte, der sollte auch nichts von ihr bekommen. Und da er der Obertroll war, stimmten die anderen Trolle ihm zu. Die Trolle hörten sofort auf den Elfen und dem Weihnachtsmann zu helfen und gingen einfach weg, weil sie dachten ohne ihre Hilfe würden die Geschenke nicht fertig werden - und dann hätten sie ihr Ziel ja erreicht.
Die Elfenkönigin hatte aber eine andere Idee. Sie bat die Kobolde um Hilfe und die kamen gerne. So wurden die Geschenke alle fertig und der Weihnachtsmann machte sich an die Auslieferung. Die Trolle waren sehr wütend, als sie merkten, dass ihr Plan nicht funktionierte. Und so fingen sie an und stahlen dann einfach Geschenke aus den Häusern der Menschen. So waren viele Menschen an Weihnachten ganz enttäuscht, weil der Weihnachtsmann ihnen wohl nichts gebracht hatte. Als der Weihnachtsmann und die Elfen merkten, was passiert war, war es natürlich zu spät um etwas zu ändern. Sie nahmen sich vor im nächsten Jahr noch schönere Geschenke zu machen und gut aufzupassen, dass die Trolle sie nicht wieder stehlen würden.
Aber das war nicht so einfach - obwohl die Kobolde versuchten auch hier zu helfen und Trollfallen vor den Menschenhäusern aufstellten. Natürlich konnten diese Fallen die Trolle nicht fangen - aber sie machten laute Geräusche und davor hatten Trolle wirklich Angst. Aber auch die Menschen erschreckten sich vor den Geräuschen. Außerdem konnten die Kobolde nicht jedes Haus schützen. Die Fallen funktionierten nur dort, wo Kobolde lebten. Auch die Trolle lernten dazu und passten immer besser auf, so dass sie manche falle umgehen konnten. Und selbst wenn sie eine Falle auslösten, dann konnten die kleinen Kobolde sie immer nur für diesen Moment aufhalten und verscheuchen.
Bald merkten die
magischen Wesen ganz deutlich, dass die enttäuschten Menschen immer
weniger an die Magie glaubten, denn weniger Glauben bedeutete auch
weniger Magie. Dazu kam noch, dass manchmal sogar ein Troll in die
Weihnachtswerkstatt kam und den Elfenzauber aufhob - und damit viele
Geschenke zerstörte. Die Elfenkönigin musste viel Kraft aufwenden, um
den Schaden dann wieder teilweise zu reparieren. Deswegen versuchten die
Trolle auch, die Elfenkönigin zu finden, denn zu gerne hätte der
Obertroll ihre Magie mal für einige Tage aufgesaugt - gerade in der Zeit vor Weihnachten.
So war es kurz vor Weihnachten immer ähnlich. Die Elfen und einige Kobolde packten Geschenke und Magie, der Weihnachtsmann brachte alles zu den Menschen, die anderen Kobolde versuchten die Geschenke und die Magie zu schützen und die Trolle stahlen immer mehr davon. So verschwand immer mehr Magie aus der Welt - und die dunkle Zeit fing an.
Jetzt verstand Shadow etwas mehr. DIE waren also die Trolle, die mochten weder Elfen noch Kobolde. Aber das hätte Cara ihm doch auch erzählen können. So ein Troll sollte nur kommen und versuchen den Menschen hier etwas zu stehlen - dem würde er schon zeigen, dass er ein Kobold war, mit dem man das nicht machen konnte. Und schon sprang er auf und wehrte dem imaginären Troll ab - MIC, OPRI ... und schon war es wieder passiert.
Bei seinem Kampf hatte er nicht gesehen, dass die Menschenfrau gerade zu ihm kommen wollte. Und mit seinem MIC hatte er sie erst geschrumopft und druch sein OPRI dann auch noch in ihrer Bewegung angehalten. Sogar der Teller mit seinem Essen war ganz winzig. Schuldbewusst murmelte er die Aufhebungszauber und seufzte wieder. Die Menschenfrau schüttelte den Kopf und stellte ihm trotzdem sein Essen hin. Ein Kobold war halt keine Elfe - vielleicht sollte er sich anderen Rat und Hilfe suchen. Aber wen sollte er fragen? Zu seiner Mutter durfte er nicht zurück und sonst kannte er nur den grantigen Hauskobold der neben seiner Mutter wohnte. Und den wollte er nicht noch mal besuchen. Da fiel ihm ein, dass er das Kapitel ja noch nicht zu Ende gelesen hatte. Vielleicht würde er herausfinden, wie man so eine Falle baut und dann würde er auf alle Fälle seine Menschen auch schützen.
So schön geschrieben…. Die bösen Trolle…
AntwortenLöschenGut, dass Shadow den Verkleinerungszauber rückgängig machen konnte. Er wäre ja sonst nicht satt geworden nd hätte nicht genug Energie zum Lernen gehabt….
Viele liebe Grüße
Sabine mit Socke
Das stimmt - und so ein hungriger Kobold macht sicher noch mehr Unsinn ... und mit dem Lernen würde das ja auch nicht funktionieren ;)
LöschenDer kleine Kobold hat es ja ganz streng mit seinen Lernerfahrungen. die Auseinandersetzung mit den Trollen und Elfen wer Geschenk erhalten solle und was dann das Ziel sei - erinnert uns an die aktuelle Auseinandersetzung betreffend Coraona Massnahmen.
AntwortenLöschenVieleicht können wir Menschen ja auch noch von Shadow Erkenntnissen profitieren.
Wir sind jedenfalls sehr gespannt auf das nächste Kapitel
Ayka mit Erika
Kleine Kobolde haben es nicht leicht - und die müssen so viel lernen :) Ihr dürft auf den nächsten Teil gespannt sein ... es gibt sicher noch einige Überrschungen!
LöschenHach da hat der kleine Kobold aber eine aufregende Zeit. Ich bin schon ganz gespannt wie die Geschichte jetzt weiter geht.
AntwortenLöschenGib deinem kleinen Kobold doch ein paar Streicheleinheiten von mir, damit er nicht mehr so traurig ist.
Liebe Grüße
Auenländerin
Klar wird der kleine Kobold gekrault - aber er muss halt uch lernen vorsichtiger zu sein mit seinen zaubern ;) Morgen geht esdann weiter - ichhoffe, es gefällt euch weiterhin!
LöschenLiebe Isabella,
AntwortenLöschenoh menno, muß der kleine Kobold viel lernen, das kann er ja gar nicht ALLES so schnell kapieren.
Nur gut, dass er alles wieder rückgängig machen konnte.
Naja, eine Mini Portion Essen kann einen Kobold nicht satt werden lassen....
Es macht so viel Spaß es zu lesen.
Viele liebe Grüße Heidi
Kleine Kobolde tun sich manchmal schwer mit dem Lernen - besonders, wenn es so viel auf einmal ist :) Und kliene Pannen sind da einfach nicht zu vermeiden - aber bisher konnte der Kleine sich ja immer noch helfen!
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